Der Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache

Samsonowa Natalia Ivanovna

Kostanaier  staatliche Universität von A. Baitursinov

Die englische Sprache prägt viele unterschiedliche Bereiche unseres Lebens, doch können sie hier unmöglich alle besprochen werden. Darum sollen hier zwei Themengebiete, die so gewählt sind, dass sie sich möglichst stark in ihren Themen und Sprachkreisen, also Sprachgruppen unterscheiden, exemplarisch untersucht werden. Neben der Darstellung von Beispielen aus der Alltagssprache, finden in diesem Kapitel auch Zeitschriften Verwendung, die auf den Gebrauch von Anglizismen geprüft werden sollen. Bei den beiden ausgesuchten Themengebieten handelt es sich um Wirtschaft und Jugend.

Die englische Sprache prägt viele unterschiedliche Bereiche unseres Lebens, doch können sie hier unmöglich alle besprochen werden. Darum sollen hier zwei Themengebiete, die so gewählt sind, dass sie sich möglichst stark in ihren Themen und Sprachkreisen, also Sprachgruppen unterscheiden, exemplarisch untersucht werden.

Neben der Darstellung von Beispielen aus der Alltagssprache, finden in diesem Kapitel auch Zeitschriften Verwendung, die auf den Gebrauch von Anglizismen geprüft werden sollen. Bei den beiden ausgesuchten Themengebieten handelt es sich um Wirtschaft und Jugend.

Das nächste Gebiet, an dem der Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache veranschaulicht werden soll, die Jugendsprache, unterscheidet sich in seinen Themen und seiner Zielgruppe stark von denen der Wirtschaft und ist deshalb gut geeignet, die ausgedehnte Verbreitung englischer Wörter im deutschen Sprachgebrauch zu demonstrieren. Als Anschauungsmaterial zum Thema findet hier die Jugendzeitschrift Bravo Verwendung.

Besonders interessant für diese Untersuchung ist der ,,Bravo-Foto-Roman", da darin Geschichten aus dem Alltag junger Jugendlicher erzählt werden. Der darin vorkommende Text sollte also zumindest bedingt repräsentativ sein für die Sprache von Jugendlichen allgemein.

Der Einfluss des Englischen auf die Jugendsprache ist in den Dialogen der dargestellten Mädchen und Jungen nicht zu übersehen. ,,Easy! Ich hab doch sein Handy!"9 meint ein Mädchen in der Geschichte. Außerdem finden sich Bildunterschriften wie ,,Meike stürzt wie eine Irre zur Haustür und sieht einen Boy auf einem Bike flüchten..."10 oder, zwei Seiten später, ,,Meikes Bruder macht sofort ein Date mit dem Typen aus...".

Auch im Rest der Zeitschrift finden sich zahlreiche englische Ausdrücke, besonders im Bereich rund um Musik und Stars. Die Outfits und der Style der Idole wird dort besprochen, die Newcomer und die Megastars.

Im Bereich rund um populäre Musik, der ein wichtiger Bestandteil der jugendlichen Kultur und Sprache ist, lässt sich der Einfluss des Englischen auf die Sprache nicht übersehen. Das könnte natürlich auf die Dominanz des Englischen in den Liedtexten selbst zurückzuführen sein. Deutschsprachige Musik scheint wenig beliebt zu sein, bedenkt man, dass sogar eine Vielzahl deutscher Musiker auf Englisch, statt in ihrer Muttersprache singen.

In einer Ausgabe des Jugendmagazins ,,jetzt" gibt es eine Rubrik, die sich ,,gute frage" nennt. Jede Woche wird die Frage eines Lesers abgedruckt, dazu mehrere Antworten, ebenfalls von Lesern eingeschickt. Die ,,gute Frage" der Ausgabe 42/2000 lautete: ,,Ich finde, Pop Songs mit deutschen Texten hören sich kacke an. Du auch?"

Die Frage selbst, sowie die Tatsache, dass sie gedruckt wurde, sprechen eigentlich für sich und gegen die Beliebtheit deutschsprachiger (Pop-)Musik. Martin Gauger, Romanist an der Universität Freiburg meint dazu: ,,Man muss einem 10-jährigen nicht mehr erklären, warum er Englisch lernen soll. Er ist schon durch die Musik motiviert."

Wird ein englisches Wort in den deutschen Wortschatz übernommen, so behält es nicht immer seine ursprüngliche Bedeutung und Form. Da sich Englisch und Deutsch in ihrer Grammatik und Morphologie unterscheiden, werden Anglizismen häufig in ihrer Orthographie und Flexion an die deutsche Sprache angepasst. Gleichzeitig werden manche Regeln der englischen Sprache in die deutsche übernommen.

Dieses Kapitel soll einen Überblick über die Art der Assimilation englischer Wörter im Deutschen und die Veränderung der deutschen Sprache durch die Übernahme englischer Wörter und grammatischer Formen geben.

Bevor  auf die Assimilation englischer Wörter ins Deutsche eingegangen wird, sollten zum besseren Verständnis des Themas einige Begriffe erklärt und gegeneinander abgegrenzt werden. Der Ausdruck Anglizismus wurde bereits mehrfach verwendet, blieb jedoch undefiniert. Während man im Lexikon die Definition ,,sprachliche Entlehnung aus dem britischen Englisch" findet, wird dieser Begriff häufig für sprachliche Entlehnungen aus sowohl dem britischen, als auch dem amerikanischen Englisch, verwendet. Der Einfachheit halber soll auch in dieser Arbeit auf eine Unterscheidung von Anglizismen und Amerikanismen15 verzichtet werden. An dieser Stelle ist allerdings eine Einteilung von Anglizismen in Kategorien notwendig. Zuvor war von ,,sprachlichen Entlehnungen" die Rede. Diese lassen sich in zwei Sparten einteilen. Während man bei sogenannten ,,eingedeutschten", also assimilierten Wörtern, von Lehnwörtern spricht, werden unveränderte Begriffe als Fremdwörter bezeichnet. Zur ersten Kategorie zählen Ausdrücke wie Haarspray, relaxen, Crashkurs oder recyceln. Als Fremdwörter gelten Vokabeln wie Layout, Countdown, Insider und Gentleman.

Es gibt allerdings noch eine weitere Sorte englischer Wörter im Deutschen, die fälschlicherweise oft als Anglizismus missdeutet wird. Im deutschen Sprachgebrauch werden Begriffe verwendet, die zwar englisch klingen, die jedoch im Englischen entweder gar nicht, oder in einer völlig anderen Bedeutung existieren. Der ,,Verein Deutsche Sprache" verwendet für diese Wörter die Bezeichnung ,,Pseudo-Anglizismen"16. Ein Beispiel dafür ist das Substantiv Handy, das im Deutschen ein Mobiltelefon bezeichnet. Auf Englisch nennt man ein solches Gerät jedoch cell phone oder mobile(phone), das Wort handy existiert lediglich als Adjektiv und ist mit handlich zu übersetzen. Das Gleiche gilt für den deutschen Ausdruck Smoking, der einen feinen Anzug bezeichnet. Übersetzt wäre dieses Substantiv jedoch die Gerundform des englischen Verbs to smoke, also rauchen. Ein Smoking wird in der englischen Sprache dinner jacket oder tuxedo genannt.

Literatur:

1.     Störig, H., Abenteuer Sprache, München, humboldt-Verlag, 21997

Heidegger, M., Überlieferte Sprache und technische Sprache, St. Gallen, Erker-Verlag, 1989

2.     Zimmer, D., Deutsch und anders - die Sprache im Modernisierungsfieber, Hamburg, rororo Sachbuch, 1997Literatur:

3.     Autor, ,,Rektor der Uni München wird Sprachpanscher 2000", http://www.vds-ev.de/denglisch/sprachmuell/sprachpanscher_00.htm, vom 31.08.2000, aufgerufen am 27.12.2000

4.     Atlas Deutsche Sprache, München, dtv Verlag, 121998