Guz M.A., Okopna Y.W.
INVESTITIONSMÖGLICHKEITEN IN DER UKRAINISCHEN MILCHPRODUKTION
Die Ukraine bietet
gute Voraussetzungen für den Pflanzenanbau und ist traditionell ein
wichtiger Agrarexporteur, jedoch liegen die Getreideerträge weit unter dem
westeuropäischen Niveau.
Seit dem
Zusammenbruch der zentralistischen Planwirtschaft Anfang der 90er Jahre hat
sich in der Ukraine die Leistung pro Tier in der Milcherzeugung mehr als
verdoppelt. Auch wenn die heutigen Erträge immer noch weit hinter dem Niveau
einer modernen Hochleistungsmilchproduktion zurückbleiben und die
derzeitige politische Lage im Osten der Ukraine ungewiss ist, könnten
durch gezielte Investitionen in der ukrainischen Milcherzeugung zukünftig
erhebliche Potentiale in diesem Sektor genutzt werden.
In der Ukraine
zeichnet sich für das laufende Kalenderjahr eine leichte Steigerung der
Milcherzeugung ab. Laut einer aktuellen Schätzung des Kiewer
Landwirtschaftsministeriums wird das Aufkommen 11,3 Mio t erreichen, das
wären 1,9 % mehr als im Vorjahr. Demnach würden die Milcherzeuger die
Steigerungsvorgabe des Ministeriums von 2 % bis 3 % nur knapp verfehlen.
Landwirtschaftsminister verwies in der vorletzten Woche in Kiew auf die
vorgenommene „Erneuerung“ dieses Betriebszweiges hin zu einer dynamischen
Entwicklung nach Jahren der Stagnation beziehungsweise des Rückgangs. Alle
Milchproduzenten im Land, bei denen es sich größtenteils um
kleinbäuerliche Betriebe und landwirtschaftliche Nebenwirtschaften handle,
„glaubten wieder an die Zukunft dieses Zweiges“ und kalkulierten entsprechend,
sagte der Minister. Allerdings hat der Kuhbestand der amtlichen Statistik
zufolge in den zwölf Monaten bis zum 1. Oktober 2013um 0,6 % auf 2,617
Millionen Tiere abgenommen. Eine Verschlechterung aus Sicht der Ukraine
zeichnet sich auch für den Außenhandel mit Milchprodukten ab: Das
Agrarressort geht davon aus, dass die Exporte auf Rohmilchbasis gerechnet von
964 000 t im Jahr 2012 auf rund 800 000 t zurückgehen. Gleichzeitig
dürfte der Import von Milcherzeugnissen von 257 000 t im vergangenen Jahr
auf etwa 300 000 t steigen.
Hemmende Faktoren
für Entwicklung
-
instabile ökonomische und politische
Situation;
-
unsicherheit bei den Investitionen
(Bodenpacht);
-
teuere Finanzierung;
-
unsichere Besteuerungssystem;
-
ineffiziente, nicht ausreichend transparente
staatliche Unterstützung (Programme);
-
Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
(Manager-Melker).
Trotz
der massiven Qualitätsprobleme kommt die Hälfte der von den
ukrainischen Molkereien angekauften und verarbeiteten Milch von den
Hofwirtschaften und die andere Hälfte von den großen Betrieben. Der
Anteil der großen Unternehmen (meist Holdings), die in die
Milchproduktion investieren, hat in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen der
hohen Milchpreise stetig zugenommen. Damit ist auch ihr Anteil an der von
Molkereien verarbeiteten Milch gewachsen. Diese Betriebe investieren in moderne
Technologien und Tiergenetik und halten im Schnitt 500 bis 7.000 Kühe.
Oftmals kommen diese Unternehmen auch aus dem Ackerbau.
Die
Erschließung der Potentiale erfordert einen liberale Agrarpolitik,
Förderung von Schwerpunkten sowie den freien Zugang zu den internationalen
Märkten, einschließlich der EU. Die Ukraine geht davon aus, dass sie
ihre teilweise preisgünstigeren Waren mit besserer Qualität auf dem
europäischen Markt gut verkaufen könnte. Quoten und
Sicherheitsstandards der EU werden aus der Sicht der Ukraine oft als
protektionistische Handelshemmnisse betrachtet. Trotzdem waren 2013
Fortschritte in den Verhandlungen zum FHA erkennbar.
Literatur:
1. Боднарюк І.Л. Вдосконалення критеріїв класифікації витрат торговельних підприємств
/ І.Л. Боднарюк – 2009. – Режим доступу : http://www.rusnauka.com/.htm.
2. Нападовська
Л.В. Класифікація витрат у вітчизняній та зарубіжній системах обліку : зб.
наук. праць / Л.В. Нападовська // Економіка: проблеми теорії та практики;
Дніпропетровський державний університет. – Дніпропетровськ, 2008. – С.
19−23.
3.
Стендер С.В. Класифікація витрат за функціями в управлінському обліку / С.В. Стендер // Теоретичні і практичні аспекти економіки та інтелектуальної власності. – 2010. – №3(32). – С. 147−153.