Àëïûñïàåâà
Ç.Ò.
Êîñòàíàéñêèé ãîñóäàðñòâåííûé óíèâåðñèòåò, Êàçàõñòàí
EINSATZ UND DIDAKTISIERUNG DER SACHTEXTE IM FREMDSPRACHENUNTERRICHT
Lesefähigkeit ist eine wesentliche Teilkomponente und eines der Richtziele des
Fremdsprachenunterrichts. Das Leseinteresse als persönlich motivierter
Impuls bewegt den Menschen,
Informationen zu suchen, die er für wichtig hält, z. B. über
aktuelle Ereignisse, fachliche oder sachliche Informationen u. a.. In jeder
konkreten Situation entscheidet er, einen Text zu lesen oder nicht. Das gilt
sowohl für die Mutter- als auch für die Fremdsprache. Daher sollten auch im Fremdsprachenunterricht die
realen Leseinteressen der Lerner berücksichtigt werden. Prinzipiell ist jede Textsorte für
den Einsatz im Unterricht geeignet. Zu den Lesetexten gehören alle
Lehrbuchtexte, die motivierte Sprechanlässe schaffen und die
Meinungsbildung mit kontroversen Themen fördern. In modernen
Lehrbüchern geschieht dies meist durch Sachtexte, die für die
Entwicklung der Verstehensleistungen mit nachfolgendem Meinungsaustausch insbesondere geeignet sind. Im Fremdsprachenunterricht soll der Lerner lernen
mit einem authentischen Text so umgehen,
dass er ihm, so effizient wie möglich, entnimmt, was er braucht, was
seinem Informationsbedürfnis entspricht. Dabei muss er nicht nur lernen,
„einem in einer Fremdsprache geschrieben Text Information zu entnehmen, sondern
auch, was ein Text zu bieten hat, und zu bestimmen, was davon für das
jeweilige Informationsbedürfnis in dem Moment relevant ist und was nicht.“
[1, 21]. Um diesen komplizierten
Vorgang in Gang zu setzen und die entsprechende Fähigkeit zu entwickeln,
muss der Lehrer vor allem eine Unterrichtsform wählen, in der Lerner ihre
realen Leseinteressen und Lesebedürfnisse verfolgen können. Ein
kleiner Schritt auf dem Weg zu diesem didaktischen Ziel kann durch bestimmte
Aufgabenstellung und Unterrichtsgestaltung getan werden, die wir am Beispiel einiger Vorschläge für die Arbeit mit
Sachtexten im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in diesem
Artikel ausführen möchten. Die Arbeit an einem Sachtext kann in einigen
Unterrichtsphasen erfolgen:
1. Einstieg in das Thema
In dieser Phase wird der Lernende motiviert, sein Erwartungshorizont wird aufgebaut, die Lernenden
können über Bedeutung der Überschrift und mögliche Inhalte
spekulieren, erwartete Worte auflisten. Man kann das Vorwissen mit den Fragen
nach Erfahrungen zum Thema aktivieren. Wenn das Thema für die Lernenden besonders aktuell ist und sie das
Gespräch fortsetzen wollen, lässt der Lehrer ihnen die dazu
nötige Zeit. Unseres Erachtens ist das keine Zeitvergeudung, auch wenn dieses Gruppengespräch im
Unterrichtsentwurf des Lehrers nicht vorgesehen war. Dabei werden bekannte
Redemittel aktiviert und es empfiehlt sich in dieser Phase die Fehler nicht zu
verbessern.
2. Lesen des
Textes
Der Text kann abschnittsweise laut vorgelesen werden und
Lesefehler werden vom Lehrer oder von den anderen Lernenden verbessert. In
manchen Fällen kann auf das laute
Vorlesen verzichtet werden. In dieser Phase üben die Lernenden mit den Wörterbüchern zu
arbeiten, unbekannte Wörter aus dem Kontext zu erschliessen, sie entwickeln
Vorverständnis für den Textinhalt. Den Lernenden können unbekannte, aber für das
Inhaltsverstehen wichtige Begriffe von
dem Lehrer erläutert und einsprachig oder auch in der Muttersprache
semantisiert werden.
3.
Erschliessung des Inhalts
Die Lernenden üben, Informationen aus den komplexen
Texten zu entnehmen, die gelesenen
Inhalte den vorgegebenen Inhalten zuzuordnen, sich mit den erschlossenen
Inhalten auseinanderzusetzen. In dieser
Phase bietet sich eine unbegrenzte Zahl
der Übungsformen an:
-
Vorgegebene Aussagen zum Text
müssen als falsch oder richtig anerkannt werden
-
Wichtige Sätze werden in Paraphrasen angegeben, die von den
Lernenden den entsprechenden Textstellen zugeordnet werden müssen
-
Die Lernenden verbinden die Teilsätze in die ganzen Sätze
entsprechend dem Textinhalt
-
Die Lernenden suchen passende
Überschriften für die Textabschnitte
-
Die Lernenden füllen den
vorgegebenen Raster mit Informationen aus
4.
Wiedergabe des Textes
Die Lernenden
lernen sich auf Wesentliche zu konzentrieren, üben die Darstellung von
komplexen Zusammenhängen und Textwiedergabe durch geeignete Redemittel,
die zur Hilfeleistung an die Tafel geschrieben werden können. Bei
Wiedergabe von längeren Texten ist es sinnvoll zur Entlastung der Lernenden die Textwiedergabe auf gedanklich abgeschlossene Textabschnitte
zu beschränken. Die Aufgabe, das
Gelesene den anderen mitzuteilen, ändert das Verhalten des Lerners zum
Text und seine Lesestrategie. Das Lesen ist in diesem Fall kein Selbstzweck, sondern eher ein Mittel zur Verwirklichung einer anderen
Tätigkeit. Er ist bemüht die Information des Textes zu entnehmen, sie
zu analysieren, den Textinhalt in Abschnitte einzuteilen, Stichpunkte zum Text
zusammenzustellen, seine Textauffassung
durchzudenken, sie genau zu formulieren.
5.
Stellungsnahme/ Diskussion.
Die Lernenden suchen Pro- und Contra-Argumente im Text,
systematisieren und ergänzen diese
Argumente, erarbeiten Redemittel für ihren Vortrag im Plenum. Der Lehrer
kann der Diskussion durch eingeworfene Fragen neue Impulse geben.
Selbstverständlich können die hier skizzierten Methoden in der
Unterrichtspraxis nicht immer konsequent verwendet werden. Aber es muss betont
werden, dass auf allen Lernphasen
müssen Aufgaben gestellt werden, die den Lerner anhalten, kommende Texte
inhaltlich und sprachlich zu antizipieren, diese Antizipationen zu
verbalisieren und Fähigkeit eigene
Stellung zur Antizipation zu nehmen entwickeln.
Literatur
1.Westhoff, Gerhard/ Didaktik des Leseverstehens. Strategien des
voraussagenden Lesens mit
Übungsprogrammen. Ismaning, 1997.
2.Buhlmann, Rosemarie; Laveau, Inge /Arbeit mit Sachtexten.
Fernstudieneinheit. München, 1992.
3.
Jurgen Weigmann Unterrichtsmodell für Deutsch als Fremdsprache. Max Hueber Verlag . Ismaning
1996