Гікова Г.В. викладач
німецької мови, Відкритого міжнародного університету розвитку людини „Україна”,
регіональний центр м. Чернівці.
Aktuelle Probleme der Herausbildung der
Sprechfertigkeit im fremdsprachlichen Deutschunterricht
In jüngster Zeit
wird der fremdsprachliche Deutschunterricht in der Studentenausbildung in
zunehmendem Maße berücksichtigt, wobei es besonders den
fließenden Übergang von der Übungssituation zur realen
„offenen“ sprachlich-kommunikativen Leistung zu erfassen gilt. Die wichtigste
Aufgabenstellung zur Herausbildung der
Sprechfertigkeit im Fremdsprachenunterricht kann so formuliert werden: „Der
Student muss definieren können, beschreiben, fragen, behaupten, beweisen,
begründen, verallgemeinern, vergleichen, zuordnen, differenzieren, systematisieren,
urteilen, einschätzen usw.“ [3, S. 28-29].
Es ist bekannt, dass der
Lernererfolg bei Studenten vor allem von den aktuellen Motiven abhängt,
aus denen das Lernen geschieht. Die Wirksamkeit dieser aktuellen Motive wird
durch die Einstellung bestimmt, die beim Lernenden vorhanden ist.
Sprechfertigkeit ist also vor allem motivational bedingt, d. h., Sprechfertigkeitserfolg
ist wesentlich von solchen Faktoren, wie Interessiertheit, Lernintensität,
Lernbereitschaft abhängig. Die werdenden Menschen kommen zum Unterricht,
damit sie einander etwas zu sagen lernen. Sie müssen aber wissen, dass sie
in der Regel nur das behalten, was sie mit Aufmerksamkeit und mit der Absicht,
es zu behalten aufnehmen. Die Qualität des Sprechfertigkeitskönnens
der Studierenden wird durch eine Reihe von Merkmalen bestimmt. Es sind dies:
--der Umfang der lexikalischen,
grammatischen, phonetischen und orthografischen Kenntnisse sowie der
Verfahrenskenntnisse;
--die Zahl von Themen, zu denen
die Lernenden Aussagen in der Deutschsprache verstehen bzw. machen können;
--die Zahl der Situationen, die
die Lernenden fremdsprachig zu bewältigen in der Lage sind;
--der Grad der Fertigkeit bei der
Lösung der einzelnen sprachlichen Aufgabe, der Grad und Umfang der
Fähigkeiten, um sprachliche Aufgaben unter veränderten Bedingungen
lösen zu können, die Kenntnisse anwenden zu können;
--die Zahl und Stärke von
Gewohnheiten bei der Lösung fremdsprachiger Aufgaben sowie der Grad der Selbstständigkeit
bei der Lösung sprachlicher Aufgaben.
Aus diesen
Überlegungen ergeben sich als allgemeine Lehrziele. Lehrerinnen sollen: Wahrnehmen
und Erkennen bewusst machen; Narrationen entwickeln; Ausdrucksaktivierung
hervorrufen; Umgang mit Medien trainieren; authentische Sprechakte
fördern; Lernmotivation steigern und differenzierten Sprachgebrauch
bewerkstelligen.
Bei mündlicher
Verständigung hat der Sprechende das Bedürfnis, nicht nur etwas mitzuteilen,
sondern auch zugleich seine subjektive Meinung zu dem Gesagten
auszudrücken. Die inhaltliche Struktur eines Gesprächs ist zuerst
durch das Thema bestimmt und durch die Art und Weise, wie es gestaltet ist. [4,
S. 6]. Die individuelle Beurteilung des Sachverhalts durch den Sprecher kann
sich im Ausdruck von Emotionen (Befriedigung, Freude, Verachtung, Wut usw.),
Wertung (positiv, negativ), Modalität (Sicherheit, Unsicherheit,
Vermutung), Hervorhebung oder Abschwächung einer Aussage
äußern.
Der Grad der subjektiven
Anteilnahme des Sprechers an der Aussage hängt von solchen
sozialpsychologischen Faktoren ab wie Kommunikationssituation,
geistig-emotionales Vermögen des Sprechers, Informationsempfänger,
Alter und Geschlecht der Teilnehmer an der Kommunikation. Beispielweise ist der
subjektive Anteil in der Alltagsrede bedeutend größer als in der
Sprache der Wissenschaft und Technik [1, S. 46]. Um sein informativ-emotionales
Bedürfnis zu befriedigen, verwendet der Sprechende expressiv-emotionale
Sprachmittel. Breit verwendbar sind z. B. Hervorhebungsmittel: so, so sehr, solch, dermaßen,
derartig, derart, wie, welch, was für, wie viel, was, perfekt, super,
toll, kolossal. Es konnten folgende Strukturen ermittelt werden: So ein schönes Bild! Welch ein
Vergnügen war das! Was für ein Ärger! Wie viel Mühe! Was
bist du aber naiv! Diese tolle Idee! Gott, ist der Junge brav! Was gibt es
alles in diesem Lande! Wie ich mich schäme! Oh, wie gemein er lügt!
Was haben die für ein perfektes Haus! Solcher Misserfolg! Er freute sich
kolossal! Dies Auto läuft aber super! Die Hervorhebung eines Merkmals
im Gespräch kann durch Nebensätze (die auch zu phraseologischen
Einheiten werden können) mit den Konjunktionen als und als ob (seltener als wenn, wie wenn) als Einleitung erreicht werden: In der Präsentation war es so voll, dass kein Apfel zur Erde
fallen konnte. Er flüchte /
lachte / schimpfte / schrie, dass die Wände wackelten. Sie prügelten
sich / zankten sich / diskutierten / arbeiteten / stritten sich, dass die
Fetzen flogen. Er sauste davon / arbeitete / büffelte / ochste, dass die
Funken stoben / flogen / sprühten. Er lügt, dass sich die Balken
biegen. Zu den expressiven Mitteln gehören auch Verneinung (kein, niemand, nie, niemals, nichts,
nirgends, nirgendwo) und ein Vergleichswort (wie oder als): Nichts ist
gemeiner als das. Keiner ist so ehrlich wie er. Es ist nichts so wichtig wie Gesundheit.
Da das Denken der
Studierenden heute von Medien abhängt, müssen sie als Sichtweisen und
Initiatoren interkultureller Kommunikation aktiv benutzt werden, denn durch sie
werden Formen des Zusammenlebens greifbar. Auf der Grundlage sicherer Kommunikation
sind die Studenten in der Lage Fragen, Antworten, Wünsche und
Aufforderungen des Lehrers zu verstehen, sowie mündlich und schriftlich zu
formulieren; Vorträge der Schauspieler in einem Fernsehkurs, der Sprecher
von Rundfunksendungen vollständig zu verstehen; verschiedene Handlungen
oder Bildinhalte zu beschreiben und Erfahrungen mitzuteilen; Wahrnehmungen zu schulen;
Strategien zu erarbeiten; Bedeutungen zu erschließen und fremde
bildliche, literarische oder musikalische Ausdrucksformen, Fotografien und den
Film zu verstehen; den eigenen Standort in seiner Subjektivität bewusst zu
machen; Gefühle auszudrücken und als Sprechanlass zu machen; eine
Vergleichskompetenz zu entwickeln, die sich in anderen Zusammenhängen auch
als Kulturvergleichskompetenz äußern kann; Neugier zu wecken auf das
Zusammendenken bisher disparat gehörten Ausdrucksformen.
In einem kommunikativ
orientierten Fremdsprachenunterricht sind von Bedeutung Inhalt und methodische
Gestaltung der Übungen zur Herausbildung der Sprechfertigkeit. Funktion
und Ziel der Übungen ist es, das fremdsprachige kommunikative Können
des Lernenden so zu vervollkommnen, dass er immer besser in die Lage versetzt
wird, kommunikative Aufgaben komplexeren Charakters selbstständig zu
bewältigen. Der Lernende soll imstande sein, nicht nur eigene
Kommunikationsabsichten (nach entsprechender inhaltlicher oder auch
sprachlicher Vorbereitung), sondern auch die durch den betreffenden
Gesprächsablauf bedingten spontanen Sprechhandlungen zu realisieren. Das
erfordert, den Lernenden zu befähigen:
-
eigene Gedanken – in Verbindung mit bestimmten Aufgabenstellungen – im
Hinblick auf die beabsichtigte Partnerwirkung fremdsprachig zu formulieren;
-
- Teile des individuellen Sprachbesitzes, den Notwendigkeiten der jeweils
sprachlich zu bewältigenden Situationen entsprechend, frei – also im
Wesentlichen unvorbereitet – zu kombinieren und zur Realisierung der
Kommunikationsabsicht funktionsgerecht einzusetzen.
Um die
Sprachtätigkeit „Sprechen“ in diesem Sinne ausüben zu können,
muss als Ergebnis der Übungstätigkeit beim Lernenden ein Komplex von
Fähigkeiten vorhanden sein, an dessen Vervollkommnung auch auf einer
verhältnismäßig hohen Stufe der Sprachbeherrschung ständig
zu arbeiten ist, da dieser Ausbildungsprozess für denjenigen, der eine
Fremdsprache produktiv beherrschen will, niemals aufhört.
So lässt sich
schlussfolgern, dass gerade in Zeiten wachsender Ökonomisierung und
steigenden Konkurrenzdrucks brauchen wir vor allem in den Universitäten
einen geschützten Raum zur Entfaltung von Kreativität und
Originalität [2, S. 4]. Und dies sei nur durch einen radikalen Verzicht
auf Kritik und Noten bei der Kommunikation zu realisieren. Die
Fremdsprachenlernenden wachsen in angstfreien Situationen über sich
hinaus, trauen sich etwas zu und gewinnen durch ihr Selbstvertrauen auch an
sprachlicher Sicherheit.
Ungelöste Probleme
dieser Forschungsrichtung deuten an die Möglichkeiten der weiteren
Forschungsarbeit an.
Literatur
1. Kommunikation in der
Wissenschaft. Materialien Deutsch als Fremdsprache. – Regensburg: Fachverband
Deutsch als Fremdsprache, 2004. – 125 S.
2. Ingrid Mummert, Gabriele Pommerin. Über
die allmähliche Verfertigung von Texten // Deutsch als Fremdsprache, Heft
1. München/ Berlin: Langenscheidt,
2000. – S. 3-10.
3. E. Wagner. Linguistisch-methodische
Probleme bei der Rationalisierung des fachsprachlichen Unterrichts an
Fortgeschrittene. Dissertationsschrift an der Humboldt-Universität. Berlin,
1972. – S. 28-29.
4. H. Wagner. [1999]. Verstehende
Methoden der Kommunikationswissenschaft. München.
Гікова Галина Вікторівна,
кандидат філологічних наук, викладач німецької мови, Відкритого міжнародного
університету розвитку людини „Україна”, регіональний центр м. Чернівці.
58013 м. Чернівці, вул. Комарова,
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